Die Alte Papiermühle
1604 wurde die alte Papiermühle unter der Bauherrschaft von Abt Bernhard erbaut. Das Mühlrad gespiesen durch Wasser aus dem Bildweiher betrieb ein Stampfwerk zur Zerkleinerung von alten Lumpen. Die eigentliche Papierherstellung war eine nasse Angelegenheit. Die breiartige Masse aus zerkleinerten Textilabfällen und Wasser wurde mit engmaschigen Sieben abgeschöpft und getrocknet.

Für die Papiertrocknung wurde das Dachgeschoss der Papiermühle genutzt. Im Zwischengeschoss wohnten der Müller, seine Familie und seine Gesellen. Anfangs des 18ten Jahrhunderts wurde das Gebäude erweitert. Während rund 300 Jahren wurde in dem Gebäude Papier geschöpft.

Später wurde die Papiermühle für verschiedene gewerbliche Zwecke als Lagerhaus genutzt. 1950 baute die Stadt die Papiermühle zu Sozialwohnungen um. Jahrelang stand das historische Gebäude leer und drohte zu zerfallen. 2017 saniert die Stadt St. Gallen das Gebäude. Als wirtschaftshistorischer Zeuge mit herausragender architektonischer Qualität gehört die ehemalige Papiermühle zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern der Stadt St. Gallen.